15. April 2008

Essen

Der Flug nach Nagoya scheint angenehmer als erwartet zu werden. Neben der Tatsache, dass er nur knapp 11 Stunden dauert, hatte ich auch das Glück, den vermutlich einzigen freien Platz der gesamten Economy Klasse direkt neben mir vor zu finden. So konnte ich also sowohl 40A, als auch 40C ganz für mich in Anspruch nehmen. Die Freiheit zweier Economy Sitze reicht schon fast an den Komfort eines Business-Class Platz heran. So kann ich nun auf 40A sitzen, und die fast ausschließlich japanischen Reisegäste beobachten. Unser Gemeinschaftsfernseher bietet auch gleich einen Vorgeschmack auf das zu erwartende Fernsehprogramm. Eine vollkommen regungslos dastehende Moderatorin kündigt brav in etwas piepsiger Stimme Musikvideos japanischer Musikgrößen an. Nur ein einziges Mal zeigt sie eine Bewegung. Nachdem ihre Aufgabe vorbei ist, und kein weiterer Videoclip angekündigt werden will, verbeugt sie sich brav.


Das Essen auf diesem Flug erfüllt die an es gesetzten Erwartungen. Doch das erste Dilemma meiner Reise wird bereits hier offensichtlich. Ein kleines Paket mit einer leicht durchsichtigen Flüssigkeit war Bestandteil der Nahrungsmittel. Dieses Paket war ausschließlich mit japanischen Schriftzeichen beschriftet. Leider habe ich es versäumt, bei meinen Mitreisenden zu beobachten, für welches der vielen kleinen Töpfchen die Soße gedacht ist, da ich noch damit beschäftigt war, die Reglosigkeit der Fernsehmoderatorin zu bestaunen. Eine Stewardess konnte mir jedoch mitteien, dass es sich dabei um Sobasoße handelt, und somit selbstverständlich zu den Nudeln (Soba) genommen wird. Sollte also ein Gericht namens Cha Soba einmal auf einer Speisekarte stehen, weiss ich jetzt, was ich darunter verstehen kann.


Zu meiner Verwunderung war ich einer der wenigen Gäste in meiner Sichtweise, der die Speisen mit Stäbchen gegessen hat. Der Japaner scheint die Vorzüge des europäischen Besteck offensichtlich erkannt zu haben. So genießt mein Sitznachbar von 39D seinen Obstsalat mit einem Göffel, während ich von meinem Barbeque Chicken abbeisse, das ich sicher zwischen meinen Stäbchen bugsiert habe.

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