Bisher habe ich wenig über meinen Unterricht geschrieben. Nun bin ich aber bereits 2 Wochen in der Schule und habe genug Eindrücke gesammelt, um ein wenig darüber zu schreiben. Der Unterricht findet jeweils Montag bis Donnerstag von 9 bis 14:30 Uhr statt, inklusive 50 Minuten Mittagspause. Der Unterricht unterteilt sich in Grammatik und Vokabeln (Vormittag) und Konversation (Nachmittag). Freitag gibt es jeweils nur 3 Stunden Grammatik von 9 bis 12 Uhr.
Tatsächlich wird der gesamte Unterricht in japanisch durchgeführt. Die Tatsache, dass aber quasi nur englischsprachige Mitschüler anwesend sind, führt doch ab und zu zu einer englischen Frage. Die Lehrer versuchen aber, diese auf japanisch zu beantworten. In der Tat versteht man das meiste, was die Lehrer von einem wollen, es ist jedoch unerlässlich, sich am Abend vorher mit dem Thema des kommenden Tages auseinander zu setzen. Man sollte bereits alle Vokabeln sowohl schriftlich, als auch akustisch beherrschen. Gerade letzteres stellt sich als besonders schwierig dar. Es ist vergleichsweise einfach, sich die Vokabeln in Schriftform anzueignen, aber das gesprochene Wort zu verstehen und zuzuordnen ist eine Herausforderung.
In den ersten Tagen waren die Satzstrukturen noch relativ einfach, sodass man bereits an wenigen Worten heraushören konnte, was vermutlich gemeint war. Doch das änderte sich in dieser Woche. Komplexere Satzstrukturen, Verneinung von Aussagen und Adjektive machen einem das Leben schwer. Des weiteren kann man im japanischen einzelne Satzteile in beliebiger Reihenfolge nutzen, solange das Verb am Ende des Satz bleibt. Während im Deutschen zum Beispiel die Frage des wann, wie und warum man nach Korea fliegt, durch das Fragewort eingeleitet wird (und dem Zuhörer die Chance gibt, anhand des ersten Wortes das gefragte zu erahnen), ist es im japanischen nicht so einfach. Man kann sowohl sagen „nach korea wann fahren“ oder „wann nach korea fahren“. Beide Sätze bedeuten aber „Wann fährst du nach Korea“. Das „du“ lässt der Japaner gerne weg, denn wenn er mit dir spricht, ist es ja klar, dass er dich meint. Nur wenn man über eine andere Person spricht, wird der Name genannt (und das auch nur beim ersten Satz, solange er das Thema bleibt).
Alles in allem lassen die Japaner also gerne Satzteile weg und stauchen die gesprochenen Silben möglichst eng zusammen. Das macht es quasi unmöglich, einzelne Worte auszumachen. Es ergießt sich quasi ein Strom aus Silben, die man anhand der Partikel auseinander nehmen muss. Ein Partikel definiert hierbei, was mit dem eben gesagten Wort genau gemacht werden soll. War es eine Richtungsangabe, ein Objekt oder das Subjekt, eine nähere Beschreibung oder eine Information zu einem noch folgenden Begriff, ist es Teil einer Aufzählung, etc.
Die Komprimierung und die Flexibilität der Sprache macht es schwer, gesprochene Worte zu verstehen. Dafür ist die Grammatik relativ einfach und folgt gewissen Regeln, die einer Programmiersprache nicht unähnlich sind. Leider wird es aber durch die Menge an Ausnahmen unnötig erschwert. Ich bin gespannt, welche neuen Regeln mich die nächsten 2 Wochen erwarten.
3. Mai 2008
28. April 2008
26. April 2008
Buspreise
Meine erste Busfahrt war bereits am Tag meiner Ankunft in Japan. Misako hatte mich vom Flughafen abgeholt und wir sind gemeinsam mit dem Bus nach Okazaki gefahren. Eine Strecke, die ich nächsten Freitag alleine bewerkstelligen muss. Diese Busfahrt war einfach, war es doch ein Airportbus, der quasi nur in Okazaki und dem viele Kilometer entfernten Flughafen von Nagoya hielt. Man löste vorher ein Ticket, das war alles.
Wenn man nun aber einen lokalen Bus nutzen möchte, funktioniert das etwas anders. Man bekommt beim Einsteigen ein Ticket, welches die Nummer des Haltestelle, in der man eingestiegen ist, trägt.
Während der Fahrt ist der Fahrer ständig bemüht, sein Fahrplan möglichst auf die Minute einzuhalten. Permanent, spätestens aber jeder Haltestelle, wird geprüft, ob wir noch in der Zeit liegen. Und in der Tat habe ich bisher nur einmal einen Zug gesehen, der sich verspätete. Scheinbar sind die öffentlichen Verkehrsmittel sehr pünktlich.
Wenn man nun den Bus wieder verlassen möchte, schaut man sich nun die Anzeigetafel an, die beim Fahrer angebracht ist.

Auf dieser Tafel kann man erkennen, wieviel man beim Verlassen des Busses zahlen muss. Die Haltestelle, in der man eingestiegen ist, steht ja auf dem erhaltenen Ticket. Wenn man also nun z.B. an der Haltestelle 6 eingestiegen ist, und an Haltestelle 11 (welche die nächste sein wird) aussteigen will, zahlt man ¥220.
Das Prinzip versteht man zwar relativ schnell, schwieriger wird es aber beim Verlassen des Busses. Man geht brav mit allen anderen Reisenden zum vorderen Ausgang. Dort ist eine kleiner Apparat, mit einem großen und einem kleinen Schlitz. Der kleine Schlitz läd dazu ein, Münzen in ihn hinein zu werfen. Der Große sieht aus, als würde er Tickets vertragen und ist bereits aus Bahn und Ubahn bekannt. Man wirft nun also sein Ticket in den großen Schlitz - der Busfahrer lächelt einen zufrieden an - und steckt eine Münze in den kleinen. Genauer gesagt steckt man mehrere Münzen hinein, denn für ¥220 braucht man insgesamt 4 Münzen. Verwundert stellt man fest, dass es an einer anderen Stelle klappert und der Busfahrer einem anschließend freundlich eine handvoll Münzen überreicht.
Erstaunt blicke ich in das noch immer freundlich lächelnde Gesicht und nehme vorsichtig eine der Münzen und stecke sie erneut in den kleinen Schlitz. Der Busfahrer schielt verlegen auf seine Uhr und seinen Zeitplan. Ich warte ab, was passiert, doch es gibt erneut ein Klappern und der Busfahrer drückt mir erneut freundlich einige Münzen in die Hand, deutet dann aber auf den großen Schlitz.
Man merke sich also, sowohl Ticket, als auch der zu bezahlende Betrag, gehören in den großen Schlitz. Der Kleine ist nur dafür da, Geld zu wechseln, wenn man den passenden Betrag nicht zur Hand hat. Ich hoffe, der Busfahrer konnte die Verzögerung, die ich verursacht habe, wieder aufholen.
Wenn man nun aber einen lokalen Bus nutzen möchte, funktioniert das etwas anders. Man bekommt beim Einsteigen ein Ticket, welches die Nummer des Haltestelle, in der man eingestiegen ist, trägt.
Während der Fahrt ist der Fahrer ständig bemüht, sein Fahrplan möglichst auf die Minute einzuhalten. Permanent, spätestens aber jeder Haltestelle, wird geprüft, ob wir noch in der Zeit liegen. Und in der Tat habe ich bisher nur einmal einen Zug gesehen, der sich verspätete. Scheinbar sind die öffentlichen Verkehrsmittel sehr pünktlich.
Wenn man nun den Bus wieder verlassen möchte, schaut man sich nun die Anzeigetafel an, die beim Fahrer angebracht ist.

Auf dieser Tafel kann man erkennen, wieviel man beim Verlassen des Busses zahlen muss. Die Haltestelle, in der man eingestiegen ist, steht ja auf dem erhaltenen Ticket. Wenn man also nun z.B. an der Haltestelle 6 eingestiegen ist, und an Haltestelle 11 (welche die nächste sein wird) aussteigen will, zahlt man ¥220.
Das Prinzip versteht man zwar relativ schnell, schwieriger wird es aber beim Verlassen des Busses. Man geht brav mit allen anderen Reisenden zum vorderen Ausgang. Dort ist eine kleiner Apparat, mit einem großen und einem kleinen Schlitz. Der kleine Schlitz läd dazu ein, Münzen in ihn hinein zu werfen. Der Große sieht aus, als würde er Tickets vertragen und ist bereits aus Bahn und Ubahn bekannt. Man wirft nun also sein Ticket in den großen Schlitz - der Busfahrer lächelt einen zufrieden an - und steckt eine Münze in den kleinen. Genauer gesagt steckt man mehrere Münzen hinein, denn für ¥220 braucht man insgesamt 4 Münzen. Verwundert stellt man fest, dass es an einer anderen Stelle klappert und der Busfahrer einem anschließend freundlich eine handvoll Münzen überreicht.
Erstaunt blicke ich in das noch immer freundlich lächelnde Gesicht und nehme vorsichtig eine der Münzen und stecke sie erneut in den kleinen Schlitz. Der Busfahrer schielt verlegen auf seine Uhr und seinen Zeitplan. Ich warte ab, was passiert, doch es gibt erneut ein Klappern und der Busfahrer drückt mir erneut freundlich einige Münzen in die Hand, deutet dann aber auf den großen Schlitz.
Man merke sich also, sowohl Ticket, als auch der zu bezahlende Betrag, gehören in den großen Schlitz. Der Kleine ist nur dafür da, Geld zu wechseln, wenn man den passenden Betrag nicht zur Hand hat. Ich hoffe, der Busfahrer konnte die Verzögerung, die ich verursacht habe, wieder aufholen.
24. April 2008
Lernen und arbeiten
Heute darf ich endlich meine ersten Verben lernen. Bisher konnte ich nur Sätze bilden, die nach dem "wo oder was" eines Gegenstands oder einer Person fragten. Mein Wortschatz beschränke sich somit auf "sein" und "nicht sein". Heute werden wir nun die ersten Verben durchnehmen. Passenderweise sind es "arbeiten", "lernen" und "aufstehen". Das beschreibt meinen Alltag hier in Japan recht präzise.
23. April 2008
Zählen
Japaner zählen komisch. Sicherlich gab es auf der Welt viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie Menschen Ziffern geschrieben haben. Die Bedeutung älterer Begriffe wie Dutzend oder Gros sind in unserer Gesellschaft drastisch gesunken und haben neueren Platz gemacht. Ich denke die gesamte Welt hat sich darauf geeinigt, dass es durchaus ein Vorteil ist, in Tausenderschritte zu rechnen. Japan hat das bisher nicht eingesehen. In Japan hat man für die Zehner-, Hunderter-, Tausender- und Zehntausenderstelle separate Begriffe. Anschließend geht man dazu über, in Mengen von Zehntausenden zu rechnen, somit ist zum Beispiele eine Million im Japanischen „einhundert Zehntausender“. Die nächste logische Stufe im japanischen Rechensystem wäre somit „zehntausend Zentausender“, wofür sie natürlich wieder ein separaten Begriff haben, der dann 100.000.000 bedeutet.
Diese Form des Rechnen macht es natürlich etwas schwierig, gesprochene Zahlen zu verstehen. Insbesondere, da Preise in Japan ja in recht große Zahlen ausgedrückt werden müssen. Als wenn es nicht schwierig genug wäre, etwas wie „5 hundert 3 'zig 2 Zehntausender 1 tausend 3 hundert 4 'zig 9“ in japanisch zu verstehen, man muss es anschließend auch noch im Kopf umrechnen.
Diese Form des Rechnen macht es natürlich etwas schwierig, gesprochene Zahlen zu verstehen. Insbesondere, da Preise in Japan ja in recht große Zahlen ausgedrückt werden müssen. Als wenn es nicht schwierig genug wäre, etwas wie „5 hundert 3 'zig 2 Zehntausender 1 tausend 3 hundert 4 'zig 9“ in japanisch zu verstehen, man muss es anschließend auch noch im Kopf umrechnen.
22. April 2008
Genauigkeit
Ich dachte bisher es gäbe wenig Menschen, die genauer sind, als Menschen in Deutschland. Für viele Dinge gibt es bei uns Vorschriften, alles ist bin ins Kleinste genau geregelt. Und doch schlagen uns die Japaner um Längen. Ich weiß zwar nicht, ob dies ein Sonderfall war, oder ob japanische Frauen noch genauer sind als Männer, aber dieses Beispiel an Genauigkeit ist schon beeindruckend. Wenn nicht gar beängstigend.
Misako, Saori und ich haben am Sonntag einen Backkurs besucht. Wir haben bei einer Japanerin deutsches Brot gebacken, die in Hannover ihr Handwerk gelernt hat. In Japan hat sie eine Zeit lang als Bäckerin gearbeitet und gibt jetzt private Backstunden für Interessierte. Zum Glück sprach sie auch deutsch, sodass sie zwar alles doppelt erzählen musste (japanisch und deutsch), aber es gab zumindest keine Probleme mit der Verständigung.

Wir haben uns zusammen gesetzt, bevor die eigentliche Arbeit los ging, und sprachen die einzelnen Arbeitsschritte durch. Mir wurden Kaisersemmeln zugeteilt, Misako durfte Maisbrötchen und Saori Bagles zubereiten. Ich würde Maisbrötchen und Bagles zwar nicht unbedingt zur klassischen deutschen Backkunst zählen, aber was solls. Für die beiden Damen war es gut genug.
Jeder von uns bekam eine Liste mit den Zutaten. Weiterhin standen die Gär- und Backzeiten auf dem Zettel. Wir sind gemeinsam jeden einzelnen Schritt durchgegangen, einige Fragen wurden gestellt und anschließend sollten wir beginnen. Verwunderlich waren die Angaben auf dem Zettel, so sollte Misako zum Beispiel 7.65 Gramm (sieben Komma sechs fünf) Salz in ihren Teig geben. Mir wurde aufgetragen, 259.2 Gramm Wasser bereit zu stellen, um es zum geeigneten Zeitpunkt zu verwenden. Nun hab ich zwar kein Problem damit, 259.2 Gramm Wasser abzuwiegen, fand es aber doch etwas befremdlich. Ich vermute, 260 Gramm hätten es auch getan.

Jedenfalls waren nicht nur die Angaben sehr genau, auch die Arbeit der beiden Damen stand dem in nichts nach. Sollten wider erwarten einmal vier oder fünf Gramm einer Zutat zu viel in die Schüssel gelangt sein, so wurden diese – nach einem kurzen, aufgeregten hin- und herhopsen – wieder aus der Schüssel heraus gelesen. Und zwar Gramm für Gramm.

Der ein oder andere Leser weiß sicherlich, dass ich es beim Kochen oder Backen nicht so genau nehme mit meinen Zutaten, doch ich habe versucht mich zumindest nah an den Angaben zu halten. Misako war jedenfalls sichtlich aufgeregt, als ich 28 statt 24 Gramm Öl in meinen Teig goss. Die Bäckerin nahm es etwas gelassener. Am Ende wurden die Brötchen jedoch alle ein Erfolg. Wir haben einige der Brötchen gleich noch an Ort und Stelle verputzt, den Rest mit nach Hause genommen.

Es ist erstaunlich, welche Sorgfalt, welche Genauigkeit und Vorsicht jede der Damen hat walten lassen. Auf der einen Seite sicher eine gute Eigenschaft, aber zum anderen auch hinderlich, erlaubt es doch kaum zu experimentieren. Die Bäckerin, mit der ich mich ein wenig unterhalten habe, war auch gespalten, ob dies eine gute Eigenschaft der Japaner ist. Sie beschrieb Japaner (und insbesondere Japanerinnen) als übervorsichtig. Ich glaube eine gesunde Mischung als Vorsicht und Experimentierfreudigkeit macht das Leben einfacher.
Misako, Saori und ich haben am Sonntag einen Backkurs besucht. Wir haben bei einer Japanerin deutsches Brot gebacken, die in Hannover ihr Handwerk gelernt hat. In Japan hat sie eine Zeit lang als Bäckerin gearbeitet und gibt jetzt private Backstunden für Interessierte. Zum Glück sprach sie auch deutsch, sodass sie zwar alles doppelt erzählen musste (japanisch und deutsch), aber es gab zumindest keine Probleme mit der Verständigung.

Wir haben uns zusammen gesetzt, bevor die eigentliche Arbeit los ging, und sprachen die einzelnen Arbeitsschritte durch. Mir wurden Kaisersemmeln zugeteilt, Misako durfte Maisbrötchen und Saori Bagles zubereiten. Ich würde Maisbrötchen und Bagles zwar nicht unbedingt zur klassischen deutschen Backkunst zählen, aber was solls. Für die beiden Damen war es gut genug.
Jeder von uns bekam eine Liste mit den Zutaten. Weiterhin standen die Gär- und Backzeiten auf dem Zettel. Wir sind gemeinsam jeden einzelnen Schritt durchgegangen, einige Fragen wurden gestellt und anschließend sollten wir beginnen. Verwunderlich waren die Angaben auf dem Zettel, so sollte Misako zum Beispiel 7.65 Gramm (sieben Komma sechs fünf) Salz in ihren Teig geben. Mir wurde aufgetragen, 259.2 Gramm Wasser bereit zu stellen, um es zum geeigneten Zeitpunkt zu verwenden. Nun hab ich zwar kein Problem damit, 259.2 Gramm Wasser abzuwiegen, fand es aber doch etwas befremdlich. Ich vermute, 260 Gramm hätten es auch getan.

Jedenfalls waren nicht nur die Angaben sehr genau, auch die Arbeit der beiden Damen stand dem in nichts nach. Sollten wider erwarten einmal vier oder fünf Gramm einer Zutat zu viel in die Schüssel gelangt sein, so wurden diese – nach einem kurzen, aufgeregten hin- und herhopsen – wieder aus der Schüssel heraus gelesen. Und zwar Gramm für Gramm.

Der ein oder andere Leser weiß sicherlich, dass ich es beim Kochen oder Backen nicht so genau nehme mit meinen Zutaten, doch ich habe versucht mich zumindest nah an den Angaben zu halten. Misako war jedenfalls sichtlich aufgeregt, als ich 28 statt 24 Gramm Öl in meinen Teig goss. Die Bäckerin nahm es etwas gelassener. Am Ende wurden die Brötchen jedoch alle ein Erfolg. Wir haben einige der Brötchen gleich noch an Ort und Stelle verputzt, den Rest mit nach Hause genommen.

Es ist erstaunlich, welche Sorgfalt, welche Genauigkeit und Vorsicht jede der Damen hat walten lassen. Auf der einen Seite sicher eine gute Eigenschaft, aber zum anderen auch hinderlich, erlaubt es doch kaum zu experimentieren. Die Bäckerin, mit der ich mich ein wenig unterhalten habe, war auch gespalten, ob dies eine gute Eigenschaft der Japaner ist. Sie beschrieb Japaner (und insbesondere Japanerinnen) als übervorsichtig. Ich glaube eine gesunde Mischung als Vorsicht und Experimentierfreudigkeit macht das Leben einfacher.
21. April 2008
Verstörend
Gestern bin ich zusammen mit Misako und Saori zusammen ein wenig durch Nagoya gegangen. Eigentlich wollten wir nur zu einem Laden, in dem man importierte Waren kaufen kann. Ich wollte den beiden Japanerinnen ein paar deutsche Süssigkeiten zeigen. Der Laden hatte sogar eine akzeptable Auswahl, so waren wir mit unserem Einkauf zufrieden. In dem Einkaufszentrum, in dem sich der Laden befand, lief parallel eine Veranstaltung. Da Misako und Saori noch in einen Bücherladen gehen wollten, hatte ich ein wenig Zeit, mir das Geschehen näher an zu sehen.
Überschrieben war die Veranstaltung sinngemäß mit „Japanischer Kinder Tanz Wettbewerb“. Eine Art Casting Show für angehende Tänzer. Es fanden die lokalen Ausscheidungswettkämpfe für Nagoya statt. Man hat eine kleine Bühne aufgebaut, und es saßen sicher 200 bis 300 Leute davor. Ich gesellte mich also dazu und wollte mir die nächste Gruppe von Kindern ansehen, wie sie ihre Kunststücke vorführen.
Ein Moderator, gekleidet wir ein Gangster Rapper, sprach ein paar einleitende Worte und entschuldigte oder bedankte sich in jedem zweiten Satz. Dies widersprach ein wenig seiner äußeren Erscheinung, aber was soll ich mich in Japan wundern. Ich habe das ganze also als eine der japanischen Besonderheiten abgetan, als bereits eine Gruppe junger Mädchen – im Alter von vielleicht 10 oder 11 Jahren – die Bühne betrat.
Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich den folgenden Absatz einleiten könnte, doch vermutlich sage ich es am besten einfach gerade heraus. Die Mädchen waren gekleidet wie Britney Spears oder Christina Aguilera in ihren wildesten Zeiten. Sie bewegten sich, als würden sie Kunden anlocken wollen, nochmal etwas Geld für 10 weitere Minuten Webcam Action zu berappen. Es fällt mir schwer das sich mir gebotene Bild ohne anstößige Worte zu beschreiben.
So saß ich also auf meiner Bank, starr vor Schreck und um mich herum klatschten hunderte von belustigten Japanern im Takt. Sie hatten offensichtlich Freude an der Darbietung und ich hatte das Gefühl, demnächst verhaftet werden zu müssen, nur weil ich dort auf die Bühne sah.
Ich habe noch versucht, eine Bild der Szenerie zu machen, doch das wurde mir von einem eifrigen Aufseher untersagt. Somit ist es mir nicht möglich, diesen Anblick weiter zu geben. Doch es gibt ein entsprechendes Video auf YouTube, dass einen Ausschnitt aus einer Übertragung der TV Version des Spektakel zeigt. Ich möchte anmerken, dass dieses Video eines von denen ist, die nach wie vor auf YouTube existiert, die „anderen“ Darbietungen wurde von YouTube zurecht gelöscht.
Wie harmlos war da doch die Aufregung um die Mini Playback Show.
Überschrieben war die Veranstaltung sinngemäß mit „Japanischer Kinder Tanz Wettbewerb“. Eine Art Casting Show für angehende Tänzer. Es fanden die lokalen Ausscheidungswettkämpfe für Nagoya statt. Man hat eine kleine Bühne aufgebaut, und es saßen sicher 200 bis 300 Leute davor. Ich gesellte mich also dazu und wollte mir die nächste Gruppe von Kindern ansehen, wie sie ihre Kunststücke vorführen.
Ein Moderator, gekleidet wir ein Gangster Rapper, sprach ein paar einleitende Worte und entschuldigte oder bedankte sich in jedem zweiten Satz. Dies widersprach ein wenig seiner äußeren Erscheinung, aber was soll ich mich in Japan wundern. Ich habe das ganze also als eine der japanischen Besonderheiten abgetan, als bereits eine Gruppe junger Mädchen – im Alter von vielleicht 10 oder 11 Jahren – die Bühne betrat.
Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich den folgenden Absatz einleiten könnte, doch vermutlich sage ich es am besten einfach gerade heraus. Die Mädchen waren gekleidet wie Britney Spears oder Christina Aguilera in ihren wildesten Zeiten. Sie bewegten sich, als würden sie Kunden anlocken wollen, nochmal etwas Geld für 10 weitere Minuten Webcam Action zu berappen. Es fällt mir schwer das sich mir gebotene Bild ohne anstößige Worte zu beschreiben.
So saß ich also auf meiner Bank, starr vor Schreck und um mich herum klatschten hunderte von belustigten Japanern im Takt. Sie hatten offensichtlich Freude an der Darbietung und ich hatte das Gefühl, demnächst verhaftet werden zu müssen, nur weil ich dort auf die Bühne sah.
Ich habe noch versucht, eine Bild der Szenerie zu machen, doch das wurde mir von einem eifrigen Aufseher untersagt. Somit ist es mir nicht möglich, diesen Anblick weiter zu geben. Doch es gibt ein entsprechendes Video auf YouTube, dass einen Ausschnitt aus einer Übertragung der TV Version des Spektakel zeigt. Ich möchte anmerken, dass dieses Video eines von denen ist, die nach wie vor auf YouTube existiert, die „anderen“ Darbietungen wurde von YouTube zurecht gelöscht.
Wie harmlos war da doch die Aufregung um die Mini Playback Show.
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