3. Mai 2008

2 Wochen Unterricht

Bisher habe ich wenig über meinen Unterricht geschrieben. Nun bin ich aber bereits 2 Wochen in der Schule und habe genug Eindrücke gesammelt, um ein wenig darüber zu schreiben. Der Unterricht findet jeweils Montag bis Donnerstag von 9 bis 14:30 Uhr statt, inklusive 50 Minuten Mittagspause. Der Unterricht unterteilt sich in Grammatik und Vokabeln (Vormittag) und Konversation (Nachmittag). Freitag gibt es jeweils nur 3 Stunden Grammatik von 9 bis 12 Uhr.

Tatsächlich wird der gesamte Unterricht in japanisch durchgeführt. Die Tatsache, dass aber quasi nur englischsprachige Mitschüler anwesend sind, führt doch ab und zu zu einer englischen Frage. Die Lehrer versuchen aber, diese auf japanisch zu beantworten. In der Tat versteht man das meiste, was die Lehrer von einem wollen, es ist jedoch unerlässlich, sich am Abend vorher mit dem Thema des kommenden Tages auseinander zu setzen. Man sollte bereits alle Vokabeln sowohl schriftlich, als auch akustisch beherrschen. Gerade letzteres stellt sich als besonders schwierig dar. Es ist vergleichsweise einfach, sich die Vokabeln in Schriftform anzueignen, aber das gesprochene Wort zu verstehen und zuzuordnen ist eine Herausforderung.

In den ersten Tagen waren die Satzstrukturen noch relativ einfach, sodass man bereits an wenigen Worten heraushören konnte, was vermutlich gemeint war. Doch das änderte sich in dieser Woche. Komplexere Satzstrukturen, Verneinung von Aussagen und Adjektive machen einem das Leben schwer. Des weiteren kann man im japanischen einzelne Satzteile in beliebiger Reihenfolge nutzen, solange das Verb am Ende des Satz bleibt. Während im Deutschen zum Beispiel die Frage des wann, wie und warum man nach Korea fliegt, durch das Fragewort eingeleitet wird (und dem Zuhörer die Chance gibt, anhand des ersten Wortes das gefragte zu erahnen), ist es im japanischen nicht so einfach. Man kann sowohl sagen „nach korea wann fahren“ oder „wann nach korea fahren“. Beide Sätze bedeuten aber „Wann fährst du nach Korea“. Das „du“ lässt der Japaner gerne weg, denn wenn er mit dir spricht, ist es ja klar, dass er dich meint. Nur wenn man über eine andere Person spricht, wird der Name genannt (und das auch nur beim ersten Satz, solange er das Thema bleibt).

Alles in allem lassen die Japaner also gerne Satzteile weg und stauchen die gesprochenen Silben möglichst eng zusammen. Das macht es quasi unmöglich, einzelne Worte auszumachen. Es ergießt sich quasi ein Strom aus Silben, die man anhand der Partikel auseinander nehmen muss. Ein Partikel definiert hierbei, was mit dem eben gesagten Wort genau gemacht werden soll. War es eine Richtungsangabe, ein Objekt oder das Subjekt, eine nähere Beschreibung oder eine Information zu einem noch folgenden Begriff, ist es Teil einer Aufzählung, etc.

Die Komprimierung und die Flexibilität der Sprache macht es schwer, gesprochene Worte zu verstehen. Dafür ist die Grammatik relativ einfach und folgt gewissen Regeln, die einer Programmiersprache nicht unähnlich sind. Leider wird es aber durch die Menge an Ausnahmen unnötig erschwert. Ich bin gespannt, welche neuen Regeln mich die nächsten 2 Wochen erwarten.

3 Kommentare:

Jayniz hat gesagt…

Übermorgen sind die zwei Wochen rum! :)

Anonym hat gesagt…

Kommst Du beim ganzen Lernen nicht mehr dazu, hier neue Beiträge zu schreiben? Schade! Gruß und auf bald in Berlin. TobiZwo

Anonym hat gesagt…

Ja! Schade! Verena